Zion Nationalpark gehört für viele Besucher mit zu den schönsten Nationalparks der USA. Es ist immer schwierig die Parks zu vergleichen, da sie alle sehr unterschiedliche Merkmale und Eigenheiten besitzen. Zion ist Utah’s erster und somit ältester Nationalpark und bietet alles, was man sich von einem Nationalpark erwartet – spektakulär enge Felsschluchten – die sog. Narrows, die Kletterer aus aller Welt anziehen und bei denen man an manchen Stellen beide Felswände zugleich berühren kann, empor ragende Sandsteinmonolithen, schwindelerregende Steinbögen wie den Crawford oder Kolob Arch, der sich über 95 Meter spannt, Wasserfälle, selbst grüne Wälder findet man hier und natürlich auch die überall im Südwesten präsenten roten Sandsteinfelsen, die sich entlang dem Virgin River aufrichten. Zion befindet sich an der Kreuzung des Colorado Plateaus, dem Great Basin und der Mojave Wüste. Diese einzigartige Lage erzeugt eine aussergewöhnliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Zion brüstet sich mit über 800 verschiedenen Pflanzenarten.
Von April bis Oktober ist der Zion Canyon Scenic Drive – die landschaftlich reizvolle Strasse durch den Park – nur mit dem kostenlosen Shuttlebus erreichbar. Als die Besucherzahl auf 2.4 Millionen pro Jahr anstieg, wurde dies zu einem Problem für den Park. Verstopfte Strassen, Parkprobleme, Umweltverschmutzung und Ruhestörungen für Tiere und Menschen standen an der Tagesordnung. Seitdem es den Shuttle gibt, kehrt wieder Ruhe ein.
Am besten startet man die Zion Tour in Springdale, wo man auch das Auto parken kann. Der Shuttle hält an verschiedene Haltestellen im Ort. Im Park, beim Zion Canyon Besucherzentrum, steigt man um, in den Zion Canyon Shuttle. Innerhalb des Parks gibt es acht verschiedene Stopps und Besucher erreichen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten. Man kann so oft ein- und aussteigen, wie man möchte. Die Shuttlebusse fahren den ganzen Tag und wenn man einen verpasst, kommt bald der nächste. Man braucht sich nicht abhetzen, sondern kann den Park voll geniessen.
Bevor Du Dich aufmachst, Zion Nationalpark zu erkunden, informiere Dich im Besucherzentrum. Dort kann man sich mit Karten und Informationsmaterial ausrüsten. Präsentationen von Ranger bieten eine gute Gelegenheit, mehr über den Zion und seine Geschichte, Geologie, Tiere und Pflanzen zu erfahren. Der Rucksack ist gepackt, Wasser und Energieriegel sind mit dabei; dann kann es los gehen. Je nachdem wieviel Zeit man im Zion verbringen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Park zu erkunden. Die beste ist naürlich, verschiedene Wanderungen zu unternehmen.
Die Shuttle Tour dauert ca. 90 Minuten und man sieht damit die meisten Sehenswürdigkeiten, jedoch nur vom Bus aus. Es wäre schade, wenn man den weiten Weg hierher macht und nicht aussteigt, um die Canyons, die Narrows und die Wasserfälle zu erkunden. Ranger geführte Wanderungen sind meistens im Besucherzentrum ausgeschrieben. Darauf sollte man gut vorbereitet sein, denn diese Touren können oft mit einem Fussmarsch von bis zu 6 km verbunden sein. Wer den Zion wirklich erleben will, der sollte auf jeden Fall verschiedene Wanderungen machen.
Die meistbesuchste Gegend im Park, ist der Zion Canyon, in dem sich die bekanntesten Sehenswürdigkeiten befinden, wie z.B. der Court of the Patriarchs, Angels Landing und der Great White Throne. Die unzähligen Wanderwege bieten jede Art von Schwierigkeitsgrad. Das geht vom einfachen Spaziergang wie der Riverside Walk und Weeping Rock Trail, bis hin zum anstrengenden Klettern auf den Observation Point und zu Angels Landing.
Auch wenn der steile, ca. 8 km lange, Aufstieg zu Angels Landing etwas anstrengend ist, lohnt sich der Aufwand. Unbedingt die Kamera eingepacken oder die Handy-Kamera bereit halten, die benötigt man hier auf jeden Fall. Wer den Aufstieg erfolgreich hinter sich gebracht hat, der wird mit einem gigantischen Panoramablick auf Zion Canyon und dem Umland von Zion belohnt. Den Angels Landing Weg erreicht man vom Grotto Picknickplatz aus, der auf der Shuttletour liegt.
Für die Tour sollte man einigermassen fit sein #, um den steilen Aufstieg zu meistern. Die letzten 800 Meter oben sind ein enger Bergrücken – da geht es links und rechts ziemlich steil runter. Ein Geländer zum Festhalten ist jedoch vorhanden. Kalkuliere ca. 4 Stunden für diese Tour und, wir können es gar nicht oft genug sagen, bring immer genügend Wasser mit.
Die aufregendste Wanderung führt in die Felsschluchten, die Zion Narrows. Wer vorhat, dort zu wandern, benötigt eine Erlaubnis, die man im Besucherzentrum bekommt. Dort sollte man sich auch auf jeden Fall vorher über den Wasserstand des Virgin Rivers erkundigen. Nur bei niedrigem Wasserstand und klarem Wasser sind die Zion Narrows sicher. Wie überall in Canyons, können sich Wetterbedingungen schlagartig ändern und sogar Sturzfluten jederzeit auftreten. Diese kommen meistens im Hochsommer vor. Auch bei einem niedrigen Wasserstand verbringt man viel Zeit im Fluss – waten, gehen und wenn es sein muss sogar schwimmen. Wanderwege per se gibt es nicht, es ist Abenteuer pur. Sicherlich nicht für jeden geeignet aber wer ein bisschen Aufregung aus seinem Urlaub mit nachhause bringen will, sollte sich für die Zion Narrows entscheiden. Die spektakulären engen Felsschluchten – Narrows, sind auf der ganzen Welt bekannt und Kletterer kommen von überall her, um sich dort hochzurangeln. An manchen Stellen sind die Narrows so eng, dass man beide Felswände zugleich berühren kann. Falls Du die Narrows erklettern möchtest, achte darauf, die richtige Ausrüstung dabeizuhaben, je nach Intensität Deiner Abenteuerlust. Plane dafür einen ganzen Tag ein, sowohl zum Klettern wie auch zum Wandern.
Ein paar einfachere und kürzere Wanderungen sind z.B. der Riverside Walk, ca. 1 ½ Std. entlang dem Virgin River auf dem Grund eines engen Canyons. Hängende Gärten mit Wildblumen im Frühjahr und Sommer bringen Farbe in die roten Felsen. Der Lower Emerald Pools Trail ist eine einfache Wanderung von ca. ½ Std., die zu einem Pool und kleinen Wasserfall führt. Es gibt viele verschiedene Wanderungen, deshalb ist es empfehlenswert, sich anfangs im Besucherzentrum zu erkundigen um dann zu entscheiden, was man erkunden und sehen möchte.
Zion Nationalpark ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Fotografen, sondern auch Vogelbeobachter. 288 verschiedene Arten von Vögeln kann man im Park beobachten, u.a. den California Condor, Weisskopf-Seeadler und Falken.
Wer mit dem Fahrrad durch den Zion radeln möchte, auch für den bietet sich eine attraktive Möglichkeit. Vom Pa’rus Trail führt eine Straße zum Zion Canyon Scenic Drive. Die Shuttlebusse sind alle mit Fahrradständer ausgestattet.
Ein besonderer Leckerbissen ist ein Ritt durch den Zion auf dem Rücken eines Pferdes. Canyon Trail Rides bietet von März bis Oktober Touren, entweder 1 Std. oder einen halben Tag, durch Zion Canyon. Und keine Sorge, wenn man Neuling ist, die meisten, die einen Ausritt durch Zion buchen, sind noch nie auf einem Pferd gesessen. So ein Trail ride ist immer ein beeindruckendes Erlebnis, das man gerne mit nachhause nimmt.
Photos: St. George CVB und NPS Zion NP