„Ein schöner Garten mit üppigem Pflanzenwuchs und friedlicher Tierwelt, eine Stätte des Friedens, des Glücks und der Ruhe“. Wenn es einen Flecken auf der Erde gibt, der dieser Beschreibung des Garten Edens nahe kommt, dann könnte er auf Hawaii zu finden sein. Die wahren Inseln der Glückseligkeit!
Die vom Feuer der Vulkane gebildeten Inseln in der endlosen Weite des Pazifiks lassen unseren Traum von der Südsee bei jedem Besuch aufs Neue wahr werden, ohne sich auf Klischees von Hula tanzenden Mädchen und kilometerlangen palmengesäumten Stränden mit feinkörnigem weißem Sand zu beschränken. Ob Wasserratten, Sonnenanbeter, Surfer, Naturliebhaber, Kulturfreaks, Entdecker oder Abenteurer: Im 50. Bundesstaat der USA kommen alle voll auf ihre Kosten. Dabei hat jede der sechs für den Tourismus mehr oder weniger bedeutsamen Inseln ihren eigenen unverwechselbaren Charakter.
Der geografisch zu Polynesien zählende Archipel ist so weit von jedem Festland entfernt, wie keine andere Inselgruppe. Allein bis zum nächstgelegenen US-Bundesstaat Kalifornien sind es fast 3.700 Kilometer. Die meisten der 137 Eilande mit einer Landfläche von 16.700 Quadratkilometer – das entspricht etwa der Größe des Bundeslandes Thüringens – sind unbewohnt. Big Island (10.500 qkm) ist die mit Abstand größte, mit erst etwa 500.000 Jahren aber auch die jüngste und zugleich die vulkanisch aktivste Insel. Dank des Passatwindes weist Hawaii kaum einen jahreszeitlichen Klimaunterschied auf. In den Wintermonaten regnet es zwar etwas häufiger, die Temperaturen liegen aber auch dann zwischen 23 und 28 Grad und die windabgewandten Seiten der Inseln sind sonnig und trocken.
„Wir haben das ganze Jahr über 27 Grad und selbst der Regen ist warm“, umschreibt Curt Lofstedt das Klima auf Hawaii. Der 65-Jährige lebt auf Kauai. Von ihm und der Garteninsel wird noch die Rede sein. Die Luvseiten und die Höhenlagen sind dagegen feuchter, grüner und zum Teil auch deutlich kühler. Die Vulkane auf Big Island, wie der gut 4.200 Meter hohe Mauna Kea oder auch der Mauna Loa, haben im Winter häufig eine geschlossene Schneedecke.
Der „Aloha State“ ist der jüngste Bundesstaat der Vereinigten Staaten. 1959 bekamen die Südseeinseln diesen Status, nachdem sie schon 1898 nach einem Umsturz durch amerikanische Siedler von den USA als Territorium annektiert worden waren. Millionen von Jahren war Hawaii unbewohnt. Niemand sah die Lava ins Meer fließen oder hörte die farbenprächtigen Vögel im tropischen Regenwald zwitschern. Unberührt von Menschenhand konnte sich die Natur auf den Inseln entwickeln. Das änderte sich vor etwa 1600 Jahren. Von den 3.200 Kilometer südlich gelegenen Marquesas Inseln, die heute zu Französisch-Polynesien gehören, stachen Segelschiffe in See. Durch eine unglaubliche seefahrerische Leistung, nur mit Sonne, Sterne, Wind, Strömung und Wellen als Hilfsmittel, überwandten sie den Pazifischen Ozean und erreichten schließlich Hawaii. Es vergingen Jahrhunderte, ehe von Tahiti aus eine zweite Einwanderungswelle folgte. Nachdem diese abgeebbt war, konnte sich in den abgelegensten pazifischen Archipel über fast ein Jahrtausend hinweg – und ohne störende Einflüsse von außen – eine völlig eigenständige Kultur entwickeln.
Oahu
Apropos entwickeln: Hawaii – genau genommen der weltberühmte Waikiki Beach auf Oahu – gilt als die Wiege, Duke Paoa Kahanamoku als der Vater des modernen Surfsports. Die von Missionaren einst als Müßiggang verpönte Sportart wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch Kahanamoku weltweit populär gemacht. Während seiner Jugend in Waikiki begann der spätere Olympiasieger, ein Surfbrett zu entwickeln, wobei er die traditionellen hawaiischen Olo-Bretter zum Vorbild nahm. Am Kuhio Beach genannten Abschnitt des Sandstrandes wurde ihm ein Denkmal gesetzt, mit dem er allerdings dem Strand und den geliebten Wellen den Rücken zukehrt.
Oahu ist die drittgrößte und die mit Abstand bevölkerungsreichste Hawaii-Insel. Drei von vier der 1,3 Millionen Menschen im Bundesstaat leben hier, viele von ihnen in Honolulu. Der beim Anflug auf die Metropole leicht entstehende Eindruck, in einem Großstadtdschungel zu landen, wird schnell vom ungezwungenen Flair der Südsee abgelöst – spätestens bei einem Mai Tai in einer Strandbar. Wir ziehen diesem allerdings zunächst einen besonderen Rundflug vor, einem mit einem Wasserflugzeug.
Pat Magie, ein ehemaliger Buschpilot mit weltrekordverdächtigen 32.000 unfallfreien Flugstunden auf Kufen, sitzt zwar altersbedingt nicht mehr selbst hinter dem Steuerknüppel. Seine Firma Island Seaplane Service ist jedoch noch immer die einzige, die Touristen per Wasserflugzeug die Schönheiten der Insel näher bringt. Die betagte DeHaviland Beaver gleitet über das türkisfarben schimmernde Wasser der Keehi-Lagune und hebt ab. Wenig später sehen wir, woher der Namen Honolulu rührt: Das Wort bedeutet „geschützte Bucht“ oder „geschützter Hafen“. Heutzutage erreichen 90 Prozent der benötigten Waren die Inseln auf dem Seeweg und werden hier umgeschlagen.
Das war im 18. Jahrhundert noch ganz anders. Der berühmte Entdecker James Cook soll 1778 an Oahu entlang gesegelt sein und dabei den Hafen und das noch verschlafene Fischerdorf Kou verpasst haben. Eineinhalb Jahrzehnte nach Cook entdeckte Captain William Brown die Bucht und taufte sie Fair Haven, was dieselbe Bedeutung hat wie der einheimische Name. Seither hat sich Honolulu zu einem Schmelztiegel der Kulturen und Wirtschaftszentrum entwickelt, dessen Skyline sich vor keiner anderen Großstadt der USA zu verstecken braucht.
Doch selbst in den Schluchten zwischen den Wolkenkratzern begegnet einem das zwanglos lässige Lebensgefühl der Südsee. Oder hat ein anderer US-Bundesstaat eine Hauptstadt, in der die politischen Strippenzieher in luftigen Hawaii-Hemden ihren Geschäften nachgehen? Auch in kultureller Hinsicht braucht die 340.000 Einwohner zählende Stadt keinen Vergleich zu scheuen – ganz abgesehen davon, dass sie mit dem Iolani-Palace den einzigen royalen Palast des Landes zu bieten hat. Das renommierte Bishop Museum mit seiner einmaligen Sammlung aus ganz Polynesien ist nur ein weiteres Beispiel für diese Vielfalt.
Mit dem Wasserflugzeug lassen wir die von mit dichtem Regenwald bestandenen Hügeln umgebene Innenstadt schnell links liegen und nähern uns jenem dreieinhalb Kilometer langen Strand, dessen Name seit Jahrzehnten weltweit ein Synonym für Südsee-Romantik ist: Waikiki, hawaiianisch für „sprudelnde Wasser“. 36.000 Hotelbetten gibt es in dem Stadtteil, der jede Menge Trubel zu bieten hat. Wer solchen mag, ist hier genauso gut aufgehoben wie Wassersportenthusiasten. Wer dem lauten Treiben entgehen, dabei aber nicht auf Strand, Meer und die fantastischen Sonnenuntergänge verzichten möchte, braucht nicht weit zu gehen. Ein Beispiel für eine der wenigen Oasen der Ruhe in diesem Teil der Insel ist das elegante 453-Zimmer-Hotel Halekulani. Auch wer in dieser ersten Adresse am Platz nicht übernachtet, kann bei einem Mai Tai im offenen Restaurant House Without A Key Platz nehmen und den Sonnenuntergang genießen.
Indessen geht unsere Tour weiter. „Das ist mein Lieblingsplatz hier auf der Insel“, sagt Pilot Tom Moss und zeigt auf eines der Wahrzeichen Oahus: den Diamond Head. Von oben werfen wir einen Blick in den Krater, von dessen Rand sich dem Wanderer ein herrlicher Blick auf Waikiki, aber auch auf die Ostküste mit dem Schnorchelparadies Hanauma Bay und einer Vielzahl Sandstrände bietet. Bis wir an den wegen ihrer im Winter extrem hohen Wellen berühmten Strände der Nordküste – Namen wie Sunset Beach oder Banzai Pipeline klingen wie Musik im Ohr jedes Wellenreiters – zwischen Turtle Bay und Haleiwa ankommen, dauert es noch eine Viertelstunde. Schließlich geht es über die Ananasfelder der zentralen Ebene zurück nach Süden. Jetzt sind wir auf der gleichen Route, wie die japanischen Flugzeuge am 7. Dezember 1941 beim Angriff auf die US-amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbor. Als wir dort ankommen liegt das USS Arizona Memorial ebenso friedlich da wie das in der Nähe vertäute und zum Museum umgebaute Schlachtschiff USS Missouri, auf dem im Sommer 1945 mit der Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg zu Ende ging.
Maui – Insel der Täler
Von unserem Landeplatz in der Keehi Lagune ist es nicht weit zum Flughafen von Honolulu. Hier steigen wir in eine Verkehrsmaschine und landen eine Dreiviertelstunde später auf dem Flughafen Kahului auf Oahus südöstlicher Nachbarinsel Maui. Hier geht es deutlich ruhiger und entspannter zu wie in Oahu. Das wird uns schnell klar, wenngleich auch auf der Valley Island Staus kein Fremdwort ist. Die Insel wird von zwei durch eine Ebene verbundenen Bergmassive – den West Maui Mountains und dem Haleakala – beherrscht.
Wir brechen diesmal mit dem Mietwagen auf, um uns einen Überblick zu verschaffen. „Die Straße ist schlecht, aber befahrbar“ warnt uns Chuck Thorne als wir aus seiner Hana Lava Tube kommen. Wir sind noch ganz irritiert von dem, was wir gerade in der erfrischenden Kühle der Höhle gesehen haben: Im spärlichen Licht von Taschenlampen kommen uns die Zigtausende kleiner Stalaktiten wie von der Decke heruntertropfende Schokolade vor. Die Wirklichkeit holt uns dann aber schnell ein. Chuck hat nicht übertrieben, als er den Weg von Hana um die Südostspitze Mauis zurück nach Lahaina beschrieb. Die Bandscheiben ächzen ob des Geschaukels.
Nur gut, dass wir bei den Seven Sacred Pools, eine Reihe durch Wasserfälle verbundene Felsbecken, einen Stopp mit entspannendem Bad eingelegt haben. Dahinter wird die Straße immer schlechter. Regenwald, idyllische Strände und Wasserfälle, zahllose „Dips“ – trichterähnliche Senken -, das Grab von Luftfahrtpionier Charles Lindbergh, Kurven und einspurige Brücken sorgen für Abwechslung. Und es herrscht deutlich weniger Verkehr als auf der anderen Seite von Hana. Dort verbindet nämlich die berühmte „Road to Hana“ das Mekka der Surfer, Hookipa, mit dem abgelegenen Hana. Dieser Weg ist zwar alles andere als abenteuerlich, die 617 Kurven und 56 meist einspurigen Brücken auf gerade einmal 80 Kilometer haben es allerdings angesichts des hohen Verkehrsaufkommens in sich.
Um die zerklüfteten West Maui Mountains führt übrigens eine ähnlich malerische Strecke, die weniger befahren ist, und bei der ehemaligen Walfängerstadt Lahaina endet. An der Küste nördlich und südlich Lahainas bis hinunter nach Kihei konzentrieren sich die meisten Urlauberhotels auf Maui. Der Grund hierfür ist einfach: hier reiht sich ein herrlicher Strand an den nächsten. Wer genug von Wassersport und Strandleben hat, kann sich dem beeindruckendsten unter den erloschenen Vulkanen des Archipels widmen, dem Haleakala. Wieder ist Kurvenfahren angesagt, diesmal aber nach oben. Auf 60 Kilometer erklimmen wir die 3.055 Höhenmeter zum größten ruhenden Vulkan der Erde. „Hier hat Gott Maui einst die Sonne eingefangen, um die Sommertage zu verlängern“, erfahren wir im Besucherzentrum des gleichnamigen Nationalparks. Unterhalb des Gipfels versinkt die Mondlandschaft des „Hauses der Sonne“, ein 800 Meter tiefer Krater, im Schatten der herannahenden Nacht. Kaum ist die Sonne verschwunden, wird es schlagartig kalt. Eine junge Frau scheint von dem romantischen Sonnenuntergang so erwärmt, dass sie in Shorts und Bikini-Top der Kälte trotzt.
Wenig später wird uns bewusst, warum hier oben einige Observatorien stehen. Die Sicht auf den Sternenhimmel mit einer Milchstraße, die zum Greifen nahe scheint, ist einmalig. Fast jedenfalls. Noch besser sind die Bedingungen für die Wissenschaftler auf dem Mauna Kea auf Big Island, auf dem 13 Sternwarten stehen.
Update: Nach dem verheerenden Brand auf Maui im August 2023, der besonders die schöne ehemalige Walfängerstadt Lahaina zerstörte, schreitet die Wiederaufbauarbeit kontinuierlich voran. Von rund 4.000 ursprünglich obdachlosen Haushalten leben derzeit nur noch wenige in provisorischen Unterkünften. Die Road to Hana ist auch nach den Waldbränden noch befahrbar. Zwar wurden einige Gebiete auf der Insel, insbesondere Lahaina, stark in Mitleidenschaft gezogen, doch die Straße selbst ist weiterhin befahrbar, und Teile von Hana sowie nahe gelegene Regionen wie Upcountry Maui waren von den Bränden nicht betroffen. Die für ihre landschaftliche Schönheit bekannte Strecke ist ein beliebtes Ziel für Besucher. Lahaina hingegen wird nie wieder so sein, wie es war.
Hawaii
Oder Big Island wie die Insel häufig zur Unterscheidung zum Bundesstaat genannt wird, ist unser nächstes Ziel. Die „junge Wilde“ unter den Hawaii-Inseln nimmt mehr als die Hälfte der gesamten Landfläche ein, hat mit gut 150.000 aber kaum mehr Einwohner als das deutlich kleinere Maui. Auf dem Gipfel des Mauna Kea, einer von fünf größeren Vulkanen der Insel, stehen wir in 4.200 Metern Höhe auf der höchsten Erhebung im Pazifik.
„Es gibt nirgendwo auf der Welt einen besseren Platz, um weit ins Weltall zu schauen. Hier ist die Atmosphäre dünn und die Luftfeuchtigkeit niedrig“, erzählt uns Greg Brown, der von Kona, dem touristischen Zentrum an der sonnig-trockenen Westküste, Astronomie-Touren führt. Der Sand an den kilometerlangen Stränden der Kona-Küste schimmert in den verschiedensten Farben von Weiß bis Schwarz. Brown lebte bis vor einigen Jahren in Hilo, der auf der Wetterseite der Insel gelegenen Inselhauptstadt. „Dort fallen pro Jahr mehr als viereinhalb Meter Regen. Das ist verdammt viel Wasser. Um nicht zu verrosten, bin ich nach Kona gezogen“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Wir fahren trotzdem dorthin. Statt durch den von Weideland und hohen Felsklippen geprägten Norden zu fahren, nehmen wir die südliche Route und erreichen schließlich den Hawaii Volcanoes Nationalpark, der mit dem seit 1983 aktiven Kilauea einen hervorragenden Einblick in die Entstehung der Insel gewährt. Hier können wir nicht anders und gehen wieder in die Luft. Diesmal sind wir mit einem Hubschrauber von Blue Hawaiian unterwegs. Aus der Luft haben wir einen tollen Überblick über das Geschehen in den verschiedenen Kratern. Über dem Pu’u’o’o, dessen Lava seit knapp zwei Jahren mehr oder weniger stark über den Kraterrand fließt, steht eine Gaswolke. Weiter Richtung Küste sehen wir riesige Lavafelder. Von einem der Lavaströme wurde 1990 Kalapana verschüttet. Jahre später versammelten sich hier jeden Nachmittag Hunderte Menschen, um bei einsetzender Dunkelheit die einige Kilometer entfernt rotglühend ins Meer fallende Lava zu beobachten. Seit Sommer 2012 ist dieses Schauspiel ebenso vorbei wie die abenteuerlichen Bootsfahrten zu jener Stelle.
Das macht uns einmal mehr deutlich, dass im Vulkanismus nichts so bleibt, wie es ist. Dafür gibt es auf dem Archipel noch etliche andere Beweise. Schließlich sollen die Inseln in Jahrmillionen über einen „Hot Spot“ gezogen sein, so dass dieser nach und nach acht größere und zahlreiche kleinere Inseln ausspie.
Kauai, die Garteninsel
Die älteste unter den großen Eilanden ist Kauai, auch Garteninsel genannt. Hier treffen wir wieder auf Curt Lofstedt, der als erfahrener Pilot die Insel wie kaum ein Zweiter kennt. Dieses Wissen vermittelt er nicht nur den Touristen, die dem dünn besiedelten Kauai einen Besuch abstatten. Er sorgte auch dafür, dass viele seiner Naturschönheiten weltberühmt wurden. Das beste Beispiel ist ein Wasserfall mit unaussprechbarem Namen, der Manawaiopuna Falls. „Ich habe ihn für den Film „Jurassic Park“ entdeckt. Der „location scout“ suchte einen besonderen Platz – und ich versprach, ihm einige fantastische Orte zu zeigen“, erzählt Curt. Heute bietet er als einziger Touren mit einer Landung an dem durch den Film berühmt gewordenen Wasserfall an.
Überhaupt spielt Wasser auf Kauai eine wichtige Rolle. Hier ist die Vegetation noch üppiger als auf den anderen Inseln. „Mitten auf Kauai haben wir mit dem Walaleale Krater einen der feuchtesten Plätze auf der Erde und wenige Meilen entfernt regnet es kaum. Du fliegst in den Krater und es ist ziemlich trocken. Kommst du eine Stunde später wieder hin, sind dort Wasserfälle“, schwärmt Lofstedt von jener Insel, die er für sich nicht nur wegen der Wasserfälle, Strände, dem als „Grand Canyon of the Pacific“ bekannten Waimea Canyon oder den malerischen Klippen der Na Pali-Küste zum Paradies erkoren hat.
Nach diesem Streifzug über die großen und touristisch voll erschlossenen Hawaii-Inseln bleibt die Überlegung, ob es auch etwas ruhigere Alternativen gibt. Zur Wahl stehen hier zwei weitere Inseln Lanai und Molokai. Insbesondere Lanai gilt als jene Insel, die heutzutage den Charme und Reiz des alten Hawaiis am meisten verkörpert. Die felsige Insel ist nur 27 Kilometer lang und 21 Kilometer breit, hat aber atemberaubende Kontraste zu bieten. Die fast unheimliche Ruhe steht in krassem Gegensatz zu Waikiki. Hier gibt es wüstenartige Landstriche, reizvolle Strände, Pinienwälder, Schiffswracks und vom Gipfel des Lanaihale aus überwältigende Ausblicke auf Maui und Molokai. Letztere ist touristisch etwas stärker als Lanai erschlossen, aber ähnlich ruhig. Zu den Attraktionen der Insel gehören Klippen, die denen an der Na Pali-Küste an Höhe kaum nachstehen, eine Mauleseltour zur ehemaligen Lepra-Kolonie Kalaupapa, ein Ausflug zum romantischen Halawa Valley sowie weiße Sandstrände.
Wir unternehmen zudem einen weiteren Versuch, Wale aus größerer Nähe als von der Küste aus zu sehen. Zwischen Dezember und Anfang April stehen die Chancen, die riesigen Meeressäugetiere zu Gesicht zu bekommen, überall auf den Inseln gut. Ein besonderes Revier ist aber die Meerenge zwischen Maui, Lanai und Molokai. Also fahren wir mit Mike Holms am frühen Morgen in Kaunakakai mit seinem Boot Ahi auf und werden nicht enttäuscht – ebensowenig wie von Hawaii und seinem Südseeflair.
So kommen Sie nach Hawaii:
Am besten fliegt man mit Lufthansa/United Airlines über San Francisco oder Los Angeles nach Honolulu, Oahu/Hawaii. Von dort gibt es Taxis bzw. Shuttle Busse zu den Hotels. Ein Leihfahrzeug ist nicht erforderlich. Für Inselrundfahrten kann man sich direkt vor Ort für ein oder zwei Tage ein Auto anmieten.
Photos: HTA/Tor Johnson; Big Island Visitors Bureau: Kirk Lee Aeder; Lehua Waipa AhNee; Beate Kreuzer;