Extreme Abenteuer

Die 5 gefährlichsten Wanderungen im amerikanischen Westen

 

Der amerikanische Westen ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und vielfältigen Outdoor-Abenteuer. Unter diesen Abenteuern sind einige der gefährlichsten Wanderungen der Welt zu finden. Diese Wanderungen bieten spektakuläre Aussichten und einmalige Naturerlebnisse, aber sie stellen auch erhebliche Herausforderungen und Risiken dar. Es sind im wahrsten Sinne des Wortes, extreme Abenteuer. Trotzdem ziehen sie Wanderlustige aus der ganzen Welt an. Hier sind die fünf gefährlichsten Wanderungen im amerikanischen Westen.

Extreme Abenteuer - Mount Whitney
@Steven Gadecki

5. Mount Whitney, Kalifornien

 

Der Mount Whitney ist der höchste Gipfel in den zusammenhängenden USA und zieht jährlich Tausende von Wanderern an. Die 32 Kilometer lange Wanderung zum Gipfel und zurück ist anstrengend und erfordert eine erhebliche körperliche Fitness. Die Höhe von 4.421 Metern stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da die Gefahr der Höhenkrankheit besteht. Plötzliche Wetterumschwünge und Stürme können ebenfalls gefährlich werden. Die richtige Vorbereitung und Akklimatisierung sind entscheidend, um die Wanderung sicher zu meistern.

Ganz gleich, ob Sie eine eintägige Wanderherausforderung, eine Besteigung über Nacht oder den Beginn Ihrer Traumwanderung suchen, die Besteigung des Mt. Whitney wird mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis sein. Der Mt. Whitney Trail befindet sich auf der Ostseite der wunderschönen Sierra Nevada Mountains in Kalifornien und beginnt im Inyo National Forest am Whitney Portal, 2.500 Meter über dem Meeresspiegel. Der Weg überwindet über 1.890 Meter an Höhe, bevor er den Gipfel im Sequoia National Park erreicht. Der Gipfel des Mt. Whitney ist das südliche Ende des John Muir Trail. Der nach dem Naturforscher, Autor und frühen Verfechter der Wildnis benannte John Muir Trail erstreckt sich vom Gipfel des Mt. Whitney mehr als 320 km nach Norden bis zu den Happy Isles im Yosemite Valley.

Extreme Abenteuer - Kalalau Trail
@Sven Bannuscher


4. Kalalau Trail, Kauai, Hawaii

 

Der Kalalau Trail auf der Insel Kauai ist ein 17.5 km langer Wanderweg (35 km hin und zurück), der für seine spektakuläre Schönheit bekannt ist, aber auch für seine Gefahren. Die Strecke führt vom Ke’e Beach zum Kalalau Beach entlang der Nāpali Coast über steile Klippen, schlammige und rutschige Pfade und erfordert mehrere Flussüberquerungen. Nach Regenfällen können diese Überquerungen besonders gefährlich werden. Fehltritte können fatale Folgen haben, und es gab bereits mehrere Todesfälle auf diesem Trail. Dieses extreme Abenteuer erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung.

Der lange, anstrengende Kalalau Trail führt durch ein Gebiet, auf dem die verschiedensten hawaiianischen Pflanzen wachsen, auch die unterschiedlichsten Palmen. Für jeden Naturliebhaber ein Genuss. Belohnt werden die Strapazen mit fantastischen Ausblicken, einem abgelegenen Strand, Wasserfällen und der atemberaubenden Na Pali-Küste, die majestätisch über dem weißen Sandstrand thronen, als Ziel. Die Klippen dieser einmaligen, smaragdgrünen und zerklüftete Steilküste gehören mit bis zu 1.270 Metern zu den höchsten weltweit – mit zahllosen Wasserfällen, die in enge Täler stürzen.

 

Angels Landing
@NPS

 

3. Angels Landing, Zion Nationalpark, Utah

 

Der Weg zu Angels Landing im Zion Nationalpark ist nichts für schwache Nerven. Es ist eine der aufregendsten und gefährlichsten Wanderungen in den USA. Die Strecke ist nur 8 Kilometer lang, aber die letzten 800 Meter sind besonders riskant.

Hier führt der Weg über einen schmalen Grat mit steilen Abhängen auf beiden Seiten. Metallketten dienen als Haltegriffe, aber die Gefahr eines Sturzes ist allgegenwärtig. Mehrere Wanderer sind in den letzten Jahren tödlich verunglückt, und Höhenangst ist hier definitiv ein Nachteil. Alle, die es bis ganz nach oben schaffen, werden mit einem atemberaubenden Ausblick von der 454 Meter hohen Felsformation belohnt.

Half Dome

 

2. Half Dome, Yosemite Nationalpark, Kalifornien

 

Der Half Dome im Yosemite Nationalpark ist eine ikonische Wanderung, die sowohl wegen ihrer Schönheit als auch wegen ihrer Gefahren bekannt ist. Die Wanderung erstreckt sich über 23 Kilometer und umfasst einen Höhenunterschied von etwa 1.450 Metern. Besonders der letzte Abschnitt, der mit Stahlseilen versehen ist, die die Wanderer entlang der steilen Granitkuppel führen, ist berüchtigt. Bei Regen oder Gewitter kann der Granit extrem rutschig und gefährlich werden. Park Ranger helfen jeden Sommer Hunderten von Menschen aus dem Half Dome Trail. Jährlich werden Rettungseinsätze durchgeführt, und es gab bereits mehrere Todesfälle aufgrund von Stürzen und Blitzschlägen.

Der Half Dome, der sich fast 1.500 Meter über dem Yosemite Valley und 2.600 Meter über dem Meeresspiegel erhebt, ist ein Wahrzeichen des Yosemite und eine große Herausforderung für viele Wanderer. Trotz eines Berichts aus dem Jahr 1865, in dem es hieß, der Gipfel sei „vollkommen unzugänglich, da er wahrscheinlich der Einzige der markanten Punkte des Yosemite ist, der nie von Menschen betreten wurde und auch nie betreten werden wird“, erreichte George Anderson 1875 den Gipfel und legte dabei den Vorläufer der heutigen Seilbahntrasse an.

Auf dem Half Dome Trail sind täglich maximal 300 Wanderer zugelassen (etwa 225 Tageswanderer und 75 Rucksacktouristen).

Extreme Abenteuer - The Maze
@Michael Grindstaff

 

1. The Maze, Canyonlands Nationalpark, Utah

 

The Maze im Canyonlands Nationalpark gilt als die wildeste Sektion im Canyonlands Nationapark. Es ist ein abgelegenes und schwer zugängliches Gebiet, das nur für erfahrene Wanderer geeignet ist. Die Orientierung in diesem Labyrinth aus Canyons und Klippen ist äußerst schwierig, und es gibt keine markierten Wege. Die Abgeschiedenheit bedeutet, dass Hilfe im Notfall oft Tage entfernt ist. Wasserquellen sind selten, und Temperaturen können extrem schwanken. Ohne ausreichende Vorbereitung und Navigationserfahrung kann eine Wanderung in The Maze lebensgefährlich sein.

The Maze (zu deutsch: das Labyrinth) ist eines von drei Sektoren des Canyonlands Nationalparks in Utah. Die anderen beiden werden jährlich jeweils von etwa 300.000 Menschen besucht, The Maze jedoch nur von circa 2.000. Und das hat einen Grund: Denn die Canyons sehen alle gleich aus, viele von ihnen entpuppen sich als Sackgassen, sodass man sich ungemein schnell verläuft – und manch einer nie wieder herausfindet. Selbst erfahrene Nationalpark-Ranger müssen vorab genau ihre Route durchgeben und sich regelmäßig per Satellitentelefon melden. Nicht zu vergessen, dass es an den glatten und rutschigen Becken teilweise an steilen Klippen entlang geht. Hinzu kommt: Oft herrschen dort Temperaturen von bis zu 45 Grad, und natürlich muss man auch dementsprechend viel Wasser mitschleppen.

Extreme Abenteuer - Canyonlands
@Frank Jensen/Visit Utah

In der Maze findet man ein verwirrendes Durcheinander von Schluchten, die auch als „80 qkm großes Sandsteinpuzzle“ beschrieben werden. Man kann sich hier sehr leicht verlaufen, deshalb wird die Maze auch als „einer der gefährlichsten Orte in Nationalparks“ benannt. Falls man Einsamkeit sucht und für die Herausforderung gerüstet ist, ist die Maze genau das Richtige. Aufgrund der Abgelegenheit und der Schwierigkeitsgrade der Wege, benötigt man für die Maze mehr Zeit sowie eine gehörige Portion an Unabhängigkeit. Die meisten Besucher verbringen mindestens drei Tage in der Maze und das Erkunden der Gegend kann sich locker auf einen Wochentrip ausdehnen. Am besten zu Fuß oder per Mountainbike zu erwandern bzw. mit solidem Geländewagen zu erreichen. Auf jeden Fall sollte man immer eine Karte, ein Navigationsgerät (GPS) und für alle Fälle ein vollgeladenes Handy (Empfang nicht immer garantiert) dabeihaben.

Das Auto immer unbedingt volltanken, denn eine Tankstelle findet man hier nicht. Und bitte bedenken, dass, auch wenn man jemanden per Handy erreicht, es Tage dauern kann, bis man gefunden wird. Niemals alleine in der Maze wandern!

Wer sich einen Eindruck von The Maze machen möchte, dem sei der Film 127 Hours mit James Franco empfohlen. Wer dann noch eine Wanderung dort machen möchte, der ist wirklich abenteuerlustig.

Extreme Abenteuer

Die Schönheit und der Reiz dieser Wanderungen im amerikanischen Westen sind unbestreitbar, aber sie bringen auch erhebliche Risiken mit sich. Eine gründliche Vorbereitung, die richtige Ausrüstung und ein realistisches Einschätzen der eigenen Fähigkeiten sind unerlässlich, um diese Abenteuer sicher zu genießen. Wanderer sollten stets Vorsicht walten lassen und sich der potenziellen Gefahren bewusst sein, um die Natur in ihrer ganzen Pracht erleben zu können, ohne ihr Leben zu riskieren. Und ganz wichtig: Niemals alleine solche Wanderungen machen.

 


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