Eine Reise ins Herz der Unberührtheit
Die Ah-Shi-Sle-Pah-Wildnis im Nordwesten von New Mexico liegt im San Juan County, zwischen dem Chaco Canyon und der De-Na-Zin-Wildnis. Es ist ein verborgenes Juwel, das nicht auf den typischen Touristenrouten zu finden ist.
Diese abgelegene, mystische Landschaft besticht durch ein Meer aus bizarren Felsformationen – Hoodoos genannt -, die wie uralte Wächtersäulen aus dem Boden ragen. Die Szenerie ist surreal, fast außerirdisch. All das unterstrichen mit einer inensiven Stille. Kein Laut außer dem leisen Knistern des Sandes unter den Stiefeln. Hier, weit entfernt von der Zivilisation, fühlt man sich klein und bedeutungslos – und gleichzeitig unendlich frei.
Es gibt drei Gebiete von fotografischem Interesse: das Wildnisgebiet auf der Südseite des Flussbetts, das Gebiet King of Wings auf der Nordseite und das Valley of Dreams ebenfalls auf der Südseite, aber außerhalb des Wildnisgebiets. Östlich des Valley of Dreams gibt es sogar noch eine vierte Gruppe von Lehmstein-Hoodoos namens Valley of Dreams East. In diesem Gebiet gibt es auf kleinem Raum viele Hoodoos und gedeckte Schlammsteinformationen. Man kann auf Sandstraßen ins Valley of Dreams fahren und die Erkundungen direkt vom Auto aus starten. Dies ist sehr praktisch für Aufnahmen bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.
Alle drei Gebiete von Ah-Shi-Sle-Pah liegen in Wanderdistanz zueinander. Allerdings, wenn man alle drei besuchen würde, wäre der Tag sehr lang und man würde die goldene Stunde in einigen von ihnen verpassen. Man sollte sich jeweils einen Tag Zeit nehmen, um die Gegend zu erkunden, und das gute Licht von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu genießen. Neben diesen drei Gebieten ist auch der Rest von Ah-Shi-Sle-Pah eine Erkundung wert. Es gibt sicher noch viele andere Formationen, die es zu „entdecken“ gilt.
Magie der Farben
Dieses malerische Gebiet in den Badlands von New Mexico bietet sanfte Farben, wie man sie sonst nur selten sieht. Das Erholungsgebiet ist weltweit für seine geologische Augenweide bekannt: reich an Fossilien und nur wenig Vegetation, die die geologischen Formationen verdeckt. Die dünne Vegetation umfasst Salbeibüsche, Piñon-Wacholder, Great Basin-Scrubland und Grasland. Die Landschaft ist geprägt von Sandsteinfelsen und malerischen olivfarbenen Hügeln. In diesem Gebiet gibt es nur wenig Wasser und keine offiziellen Wanderwege, aber eine wunderschöne Landschaft.
Im ersten Licht des Tages glühen die Felsen in den warmen Farben der Morgendämmerung – ein Kaleidoskop aus Rot, Gelb und Ocker. Eine kurze Wanderung auf einen Hügel bietet einen beeindruckenden Anblick: ein natürliches Amphitheater, umgeben von bizarr geformten Felsen. Die Formen und Muster, die die Erosion im Laufe der Jahrtausende geschaffen hatte, erzählten ihre eigene Geschichte. Jeder Felsbrocken, jede Verwerfung scheint ein Zeugnis der Zeit zu sein, ein Relikt aus einer anderen Ära.
Wenn man sich Zeit nimmt, lernt man die subtile Schönheit der Wüste zu schätzen: die zarten, fast unsichtbaren Blüten der Kakteen, die anmutigen Schatten der Hoodoos, die sich mit dem Lauf der Sonne veränderten. Man fühlt eine tiefe Verbindung zur Natur, die einen mit einer ungewohnten Ruhe erfüllt.
In Farmington gibt es viele Hotels und gute Restaurants. Wer dort übernachtet, sollte die Stadt etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang verlassen, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang im Wildnisgebiet / King of Wings / Valley of Dreams zu sein. Man muss ca. 1.6 Kilometer (eine Meile) wandern, um zu den Formationen von King of Wings und dem Wildnisgebiet zu gelangen. Wenn man den Sonnenaufgang fotografieren möchte, empfiehlt es sich, diese Orte bereits am Vortag auszukundschaften. Die Formationen des Valley of Dreams Ost befinden sich ganz in der Nähe des Parkplatzes, so dass es nicht notwendig ist, den Standort vorher zu erkunden.
In Ah-Shi-Sle-Pah sind die Winter in über 6.000 Fuß (ca. 1.800 Meter) Höhe kalt und die Sommer sehr warm. In der Gegend um die Four Corners kann es sehr windig sein, und im Frühjahr kommt es häufig zu Sandstürmen. Im Juni ist es trocken, und die Winde haben sich weitgehend gelegt. Wenn man auf einen klaren Himmel hofft, oder die Milchstraße fotografieren möchten, ist dies ein guter Monat für einen Besuch. Wenn es im Sommer viel regnet, sind die Straßen unpassierbar, und man kann auf den lehmigen Böden nicht wandern. Die beste Reisezeit ist der Herbst; die Temperaturen und Winde sind moderat, und die Monsunzeit ist weitgehend vorbei.
Hinweis: Das Gebiet unterliegt dem BLM (Bureau of Land Management) und einige Straßen führen ins Land der Navajo Indianer. Bitte respektiere das.
Farmington ist übrigens nur eine Stunde von Shiprock und dem Aztec National Monument entfernt. Beide sind es wert, fotografiert zu werden und man kann sie gut mit einem Roadtrip verbinden.