An die 60 Millionen Bisons gab es um 1800 in Nordamerika, aber nur eine Handvoll überlebte das Ende des Jahrhunderts. Bison, oder Büffel, wie sie meistens genannt werden, wurden gnadenlos gejagt. In einem Zeitraum von 50 Jahren wurden 40 Millionen Büffel abgeschlachtet. Warum es heute wieder einen Bestand von mehreren Tausend Bisons gibt, ist einem Mann zu verdanken – James „Scotty” Philip, der Buffalo King.
Regisseur Justin Koehler’s Dokumentarfilm The Buffalo King ist eine Hommage an den Mann, der das amerikanische Bison vor der totalen Ausrottung bewahrte. Er erzählt die Geschichte von Scotty Philip, einem schottischen Einwanderer und Cowboy der weiten Prärien South Dakotas, der sich durch aussergewöhnliche Leistungen ein erfolgreiches Leben mit grossem Ansehen in den USA aufbaute. Nachdem er unzählige Jahre die mutwillige Abschlachtung der Bisons beobachten musste, wurde er einer der wichtigsten Personen in der Erhaltung dieser amerikanischen Ikone.
Interviews mit Historikern und Nachfahren von Scotty Philip erzählen von seinen mageren Anfängen, als er 1874 in den USA ankam, bis hin zu seinen Erfolgen. Er war mutig und abenteuerlustig, wurde hoch angesehen und jeder mochte ihn. Scotty Philip lebte und verkörperte den „amerikanischen Traum” – er baute Städte, war Viehbaron, Senator und Politiker auf regionaler und nationaler Ebene; all das vor über 100 Jahren. Er war erfolgreich in allem, was er anfasste, und er verschmähte die grausame Jagd und Abschlachtung der Bisons. Diese dunklen Momente der Geschichte waren seine treibende Kraft, etwas Grösseres zu schaffen.
Als 1883 die letzte grosse Büffeljagd stattfand, hat der französische Geschäfsmann und Freund von Scotty Philip, Frederick Dupree, der mit einer Lakota Indianerin verheiratet war, 5 Kälber eingefangen (der Film erzählt von insgesamt 22 Bisons) und sie nachhause gebracht. Er liess sie zusammen mit seinem Vieh grasen und aufwachsen.
1901 kaufte Scotty Philip 83 Büffel und trieb sie, zusammen mit sechs Cowboys, nach Fort Pierre, wo er lebte. Der Bestand war gerettet und wuchs wieder an. Einige der Bisons aus Scotty Philips Herde wurden an Custer State Park in South Dakota verkauft; die bestehende Büffelherde im Park entstammt den Überlebenden Bisons aus Scotty’s Bestand. Die Büffel im Custer State Park sind eine wichtige Touristenattraktion.
Der Film entstand aus dem Wunsch heraus, die Menschen darüber aufzukären, „wer” das amerikanische Bison vor der Ausrottung gerettet hat. Man lernt eine interessante Geschichte, nicht nur über die Bisons, sondern vor allem über James „Scotty” Philip, der vor über 100 Jahren etwas geschafft hat, was heute anscheinend kaum mehr möglich ist. Die Bisons wurden gerettet, vor der Ausrottung bewahrt und doch, werden sie immer noch gejagt und abgeschossen, wenn sie sich aus den Parks, in denen sie leben und geschützt sind, entfernen. Es gibt heute wieder mehrere Tausend Bisons, verteilt in verschiedene Nationalparks; einige in Privatbesitz.
The Buffalo King ist eine Westernstory über einen heimlichen Helden, der die Nachwelt davor bewahrte, ein Symbol von Stärke und Widerstandsfähigkeit nur aus Büchern zu kennen – das amerikanische Bison.
„Unsere weiten Prärien werden es ermöglichen, dass wieder unzählige dieser herrlichen nützlichen
Lebewesen, die durch mutwillige Gier, Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit des weissen Mannes
fast ausgerottet wurden, dort leben können.” – James (Scotty) Philip
Einen kleinen Einblick in The Buffalo King gibt es auf dem trailer
http://www.youtube.com/watch?v=YZYqxXuyLlY&hd=1
Die DVD ist momentan nur in Englisch über Amazon zu bestellen. Mehr Info finden Sie auf der Facebook Seite https://www.facebook.com/pages/The-Buffalo-King/210016869054344
Zu finden unter: Western Lifestyle – Filme
——————————————————————————————————————————————–
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 03/2013 von Spirit of the West Magazine
Gefällt Ihnen der Artikel? Abonnieren Sie Spirit of the West Magazine
——————————————————————————————————————————————–