10 Reiseziele unterm Radar

Die am meist-unterschätzten Reiseziele im amerikanischen Westen 

Disneyland, der Grand Canyon und Yellowstone Nationalpark sind oft überfüllt mit Touristen. Aber es gibt viele andere Orte in den Vereinigten Staaten, die immer noch unter dem Reiseradar fliegen. Es gibt zwar buchstäblich Hunderte von Orten, auf die diese Beschreibung zutrifft, aber hier sind 10 Reiseziele „unterm Radar“ – von Städten und Nationalparks bis hin zu Regionen, die trotz des Ansturms immer noch überraschend unterbewertet sind.

 

Alaska – Matanuska Valley

10 Reiseziele unterm Radar - Matanuska Glacier

Das Matanuska Valley in Alaska ist eine faszinierende Region mit einer reichen Geschichte und beeindruckenden natürlichen Landschaften. Dieses lange Flusstal liegt im Süden Alaskas, etwa 60 Kilometer, oder eine Autostunde, nordöstlich von Anchorage. Das Tal erstreckt sich über eine Fläche von etwa 5.000 Quadratkilometern. Diese Gegend bietet eine interessante Palette an Abenteuern.

Ursprünglich war das Gebiet von den indigenen Dena’ina und Ahtna Völkern besiedelt. In den 1930er Jahren siedelten sich durch ein New Deal-Programm zahlreiche Familien aus dem Mittleren Westen der USA im Tal an, um Landwirtschaft zu betreiben. Der Boden des Tals ist besonders fruchtbar, was auf die nährstoffreichen Ablagerungen der umliegenden Gletscher zurückzuführen ist. Das Tal ist eines der landwirtschaftlichen Zentren Alaskas, bekannt für den Anbau von großen Gemüsesorten wie Kohl, Karotten und Kartoffeln.

Matanuska Gletscher

Das Matanuska Valley ist ein einzigartiger Ort in Alaska, der sowohl für seine natürliche Schönheit als auch für seine landwirtschaftliche Bedeutung bekannt ist. Der nach dem Tal benannte Matanuska River bietet beeindruckende Ausblicke. Einer der größten zugänglichen Gletscher (der mit einem Fahrzeug erreicht werden kann) in USA und Alaska, der Matanuska Gletscher, ist eine beliebte Touristenattraktion. Das Tal ist von den Chugach und Talkeetna Bergen umgeben, was spektakuläre Ausblicke und zahlreiche Outdoor-Aktivitäten ermöglicht.

Moschusochsen

Wandern, Angeln, Wildtierbeobachtungen und Gletscherwanderungen sind beliebte Aktivitäten im Tal. Wie wäre es mit Eisklettern oder einer Übernachtung auf dem Gletscher? Auch Paddeltouren auf dem Gletschersee und natürlich Hundeschlitten-Fahrten sind eine Option. Etwas außergewöhnliches ist ein Besuch auf einer Moschusochsenfarm. Hier geht man geht auf Tuchfühlung mit den pelzigen arktischen Tieren. In der Geisterstadt Independence erfährt man mehr über das Leben der Goldgräber und ihrer Familien aus der Grenzzeit. Neben dem Matanuska Gletscher sind auch der Hatcher Pass und der Independence Mine State Historical Park beliebte Ausflugsziele. Ein absolutes Muss in Alaska ist eine Helikopter Tour. Diese spektakuläre Landschaft und Gletscher von oben zu sehen ist atemberaubend, besonders im Winter.

Helicopter Tour

 

Arizona – Flagstaff

10 Reiseziele unterm Radar - Flagstaff

Wer an Sommer in Arizona denkt, dem kommen oft Gedanken von 45 C am Tage und ca. 30 C nachts mit heißem Wüstenwind und Staubwolken. Es gibt jedoch weitaus mehr in dem Staat als Hitze, Wüste und Kakteen. Diejenigen, die vom Süden Arizonas anreisen, werden nach einer 2-stündigen Autofahrt mit blühenden Blumen, saftigen grünen Wiesen und angenehmen Temperaturen empfangen. Im Winter hingegen gibt es viel Schnee und Spaß auf den Pisten mit fantastischen Ski- und Snowboard-Möglichkeiten in der Arizona Snowbowl. Eingebettet zwischen Grand Canyon und Route 66 liegt Arizonas beliebtestes Ausflugsziel – Flagstaff.

Obwohl Flagstaff der drittgrößte Ballungsraum in Arizona ist, ist es eher ein Ort, den Reisende auf dem Weg zum Grand Canyon oder nach Sedona oder auf der Route 66 durchfahren. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, sich die Stadt anzuschauen.

Während des Schuljahres erfüllen die 28.000 Studenten der Northern Arizona University die Stadt mit einer jugendlichen Energie, die in den Restaurants und Bars des historischen Stadtzentrums zu spüren ist. Im Sommer bringt Flagstaffs Höhenlage (2.000 Meter) viel kühlere Temperaturen als im übrigen Arizona und nahezu ideales Wetter zum Wandern in den nahe gelegenen San Francisco Peaks und im Coconino National Forest.

Das Lowell Observatory der Stadt bietet eine Vielzahl von familienfreundlichen Astronomieprogrammen an. Bereits 1894 von dem Astronom Percival Lowell gegründet, befindet sich das Observatorium auf dem Mars Hill in knapp 2400m Höhe. Ein original 24-Zoll Teleskop, mit dem 1930 der Planet Pluto entdeckt wurde, wird auch heute noch zu Lehrzwecken für Besucher benutzt.

Wupatki National Monument

Nur eine kurze Autofahrt von Flagstaff entfernt liegen der Bearizona Wildlife Park, der Meteorkrater und drei National Monuments – Sunset Crater Volcano, Walnut Canyon, in dem man in den über 300 Klippenwohnungen, in denen die Sinagua und Anasazi Stämme vor mehr als 800 Jahren wohnten, einen Nachweis der früheren einheimischen Kulturen findet, und Wupatkidas eingebettet zwischen Painted Desert und dem Ponderosa-Hochland liegt. Die frühen 1100er Jahre waren eine Zeit, in der die Vorfahren der heutigen Pueblo-Gemeinden ein geschäftiges Zentrum für Handel und Kultur schufen. Für die indigenen Völker stellen diese Stätten die Fußabdrücke ihrer Vorfahren dar.

Nicht zu vergessen, Flagstaff liegt an der Mother Road, der Route 66.

Abgesehen von den natürlichen Attraktionen, bietet Flagstaff besonders im Sommer einen prallen Veranstaltungskalender und sorgt dafür, dass nicht nur die Einwohner der Stadt, sondern auch die Besucher unterhalten werden. Ein beliebter Treffpunkt im Zentrum der Innenstadt ist der Heritage Square, auf dem sich sozusagen das Leben abspielt. Dort finden im Sommer jeden Donnerstag, Freitag und Samstag verschiedene kostenlose Unterhaltungsprogramme statt, wie Konzerte, Theater, Open Air-Filme, etc. Beim monatlich stattfindenden ArtWalk bieten die Kunstgalerien und Geschäfte in der historischen Innenstadt spezielle Ausstellungen, Live Musik, Vorführungen und kleine Snacks.

 

California – San Luis Obispo

San Luis Obispo

San Luis Obispo liegt auf halbem Weg zwischen Los Angeles und San Francisco am malerischen Highway 101 in Kalifornien. Zwischen den hübschen Santa Lucia Mountains im Osten und dem Pazifik im Westen locken einzigartige Natur- und Freizeiterlebnisse unter der endlosen kalifornischen Sonne.

Der Ort hat sich erst vor kurzem zu einem echten Tourismusziel entwickelt. Zwei Faktoren waren für den Umschwung verantwortlich: die Entwicklung von Weltklasse-Weinregionen im nahe gelegenen Paso Robles und im Santa Ynez Valley sowie die Umwandlung der Innenstadt von SLO in ein lebhaftes soziales und Shopping-Zentrum. Dort sorgen die Studenten der California Polytechnic State University San Luis Obispo für jugendlichen Schwung. Abgerundet wird ein Aufenthalt durch historische Architektur, eine einkaufsfreundliche Innenstadt und ausgezeichnete kulinarische Spezialitäten sowie sonnenverwöhnte Strände und Weingüter in der näheren Umgebung.

Die Innenstadt von San Luis Obispo – von den Einheimischen nur kurz SLO genannt – bezaubert mit baumgesäumten Straßen und einem bunten Mix aus Läden, Kunstgalerien und Restaurants. Ganz oben auf der Liste der beliebten örtlichen Wahrzeichen steht die Missionsstation San Luis Obispo de Tolosa. Sie wurde 1772 von dem spanischen Franziskanermönch Junipero Serra erbaut und ist heute als offizielles California Historical Landmark ausgewiesen. Freunde kommerzieller Architektur werden von den original erhaltenen Neonschildern und dem Art-déco-Flair begeistert sein. Zu jedem Stadtrundgang gehört unbedingt auch ein Abstecher in die Bubblegum Alley.

Wanderer, Mountain Biker, Radfahrer und Reiter haben Zugang zu einer Fülle von Wegen und Pfaden, die in den Parks, Schluchten und Bergen der Stadt angelegt wurden. Am Strand sind Surfen, Kajakfahren, Whale Watching und Boogie-Boarding sehr beliebt. Für pure Entspannung haben die örtlichen Spas die mineralreichen natürlichen heißen Quellen der Gegend angezapft. Mit den örtlichen Golfplätzen, den Sportveranstaltungen von Cal Poly und den erkundbaren Freiflächen bietet SLO eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Die berühmten Strände am zentralen Küstenabschnitt von Kalifornien sind nur 30 Minuten entfernt. Bei 315 Tagen Sonnenschein im Jahr kann man hier auf fast 130 km Länge nach Herzenslust paddeln, windsurfen, wellenreiten oder sich am Kiteboarding bzw. Stehpaddeln versuchen.

Auf den rund 250 Weingütern der beiden Weinbaugebiete Paso Robles und San Luis Obispo werden über 40 verschiedene Rebsorten angebaut. Es lohnt sich, an einer der informativen Führungen teilzunehmen. Wer es mit Wein nicht so hat, kann aus Dutzenden Bier- und Cider-Brauereien sowie Destillerien wählen.

 

Hawaii – Kaʻū District

10 Reiseziele unterm Radar - Cook Point Hawaii

Die Kealakekua Bay liegt etwa 20 km südlich des historischen Dorfes Kailua (Kailua-Kona) in South Kona. Das Meeresschutzgebiet eignet sich hervorragend zum Schnorcheln, Tauchen und Kajakfahren. Das glänzende Wasser der Bucht ist voller Korallen und Schwärme tropischer Fische. Gelegentlich kann man sogar Spinnerdelfine in der Bucht schwimmen sehen. Wer lieber auf dem Trockenen bleiben möchten, kann sich auf einem Picknickplatz entspannen und diesen historischen Ort genießen.

Kaʻū, das südliche Ende der großen Insel Hawaii (Big Island), war wahrscheinlich der erste Ort, an dem Polynesier vor mehr als 1.000 Jahren auf den Hawaii-Inseln an Land gingen.

Die Kealakekua-Bucht ist ein wichtiger historischer Ort, denn sie markiert die Stelle, an der Kapitän James Cook auf der Insel Hawaiʻi landete. Cook war der erste britische Entdecker, der 1778 auf Kauaʻi Kontakt mit den Hawaii-Inseln aufnahm. Nur ein Jahr später wurde er bei einem Gefecht mit hawaiianischen Ureinwohnern genau hier in der Kealakekua-Bucht getötet. Ein weißer Obelisk am Ufer des Kealakekua Bay State Historical Park erinnert an seinen Tod. Auf der Ostseite der Bucht befindet sich auch der Hikiau Heiau (heiliger Tempel), der dem hawaiianischen Gott Lono gewidmet ist. Er ist tagsüber geöffnet; der Eintritt ist frei.

Der vom modernen Tourismus nahezu unberührte Bezirk ist bekannt für seine dramatischen schwarzen und grünen Sandstrände, tropischen Obst- und Kaffeefarmen und den beliebten Punalu’u Bake Shop.

Hawaii Volcanoes National Park

Wanderer und Mountainbiker können die abgelegene Kahuku Unit oder die Ka’u-Wüste im Hawaii Volcanoes National Park erkunden. Die Kealakekua Bay an der nordwestlichen Ecke des Bezirks lädt zum Kajakfahren, Schnorcheln und zur hawaiianischen Geschichte ein.

Hinweis: Kajakfahrer, die ihr in Kaʻawaloa an Land gehen, müssen zunächst eine staatliche Anlegegenehmigung einholen.

 

New Mexico – White Sands National Park

10 Reiseziele unterm Radar - White Sands NP

White Sands National Park ist ein außergewöhnliches Gipsdünenfeld.

Im Grenzgebiet zwischen USA und Mexiko befindet sich die Chihuahua-Wüste. Sie erstreckt sich im Süden des US-Bundesstaates New Mexico über den westlichen Teil von Texas und im Norden des mexikanischen Bundesstaates Chihuahua bis hin zum mexikanischen Staat Coahuila. Der ungewöhnlichste und bekannteste Teil der Wüste befindet sich im Tularosa-Becken in New Mexico.

Aus dem Herzen des Tularosa-Beckens erhebt sich eines der größten Naturwunder der Welt – der glitzernde weiße Sand von New Mexico. Große, wellenförmige Dünen aus Gipssand haben ca. 770 km² der Wüste verschlungen und das größte Gipsdünenfeld der Welt geschaffen. Der White Sands National Park bewahrt einen großen Teil dieses einzigartigen Dünenfeldes sowie die hier lebenden Pflanzen und Tiere.

White Sands wirkt eher wie ein Science-Fiction-Film als wie eine Laune der Natur, man fühlt sich wie auf einem fremden Planeten. Eine 13 km lange Panoramastraße führt durch den Park. Entlang der Route erklären Schaukästen die Naturgeschichte. Vom Parkeingang schlängelt sich die Straße immer tiefer in die surrealistische und bizarre Welt der Dünen. Besucher können über die strahlend weißen Dünen wandern oder mit dem Schlitten hinunterfahren. Wer keinen eigenen Schlitten hat, kann im Souvenirladen des Besucherzentrums Plastikscheiben kaufen oder ausleihen. Entlang eines sandigen Wildnispfads ist Wildcamping erlaubt.

White Sands NP

Der Alkali Flat Trail ist besonders beliebt und zählt zu den abwechslungsreichsten und interessantesten Wanderwegen. Er verläuft auf fast 8 km durch das Herz des Dünenareals. Auf dieser dreistündigen Wanderung erlebt man die Stille und endlose Weite besonders intensiv. Der Trailhead ist etwa 12 km vom Haupteingang entfernt, beginnt auf einem ausgeschilderten Parkplatz und endet am Lake Lucero.

 

North Dakota – Badlands

Theodor Roosevelt Nationalpark
@NPS/Gary Anderson

Die Badlands von South Dakota sind bekannter (vor allem seit sie die Hauptrolle in dem Oscar-prämierten Film „Nomadland“ spielen). Aber die Badlands im benachbarten North Dakota waren für die amerikanische Geschichte von größerer Bedeutung. Die North Dakota Badlands sind in der Farbe rötlicher und sehen fast so aus wie der kleine Grand Canyon. Sie sind abgelegener, und die Fahrt nach Norden führt durch Ebenen und Prärie.

Dort lebte der junge Teddy Roosevelt in den 1880er Jahren auf einer Ranch und als Cowboy; eine Zeit, die sein Ethos als Naturschützer und sein knallhartes Auftreten als Präsident prägte. Als Theodore Roosevelt 1883 ins Dakota-Territorium zum Bison jagen kam, war er ein magerer, junger, Kerl mit Brille aus New York. Er konnte sich nicht vorstellen, wie sein Abenteuer in dieser abgelegenen und unbekannten Gegend den Verlauf der Nation für immer verändern würde. Die zerklüftete Landschaft und das anstrengende Leben, das er hier erlebte, ist ein großer Grund, dass wir uns an diesem Naturschutzgebiet auch heute noch erfreuen können. Zu Ehren des Präsidenten wurde der Theodor Roosevelt Nationalpark nach ihm benannt.

Touristenmassen sucht man in diesem entlegenen Park vergeblich. So kann man sich ganz auf die spektakulären Badlands konzentrieren. Die geheimnisvollen schroffen Badlands North Dakotas, wurden von den frühen Siedlern als „Hölle ohne Feuer“ bezeichnet. Teddy Roosevelt war von der kargen Landschaft so beeindruckt, dass er sich hier zwei Ranchgebäude errichten ließ. Das ältere davon, die Maltese Cross Cabin, liegt am Eingang zum südlichen Teil des Nationalparks in Medora und kann besichtigt werden. Die weiter nördlich gelegene Elkhorn Ranch befindet sich im entlegensten der drei Parkbereiche. Alle drei Areale, zu denen auch noch der nördlichste Abschnitt bei Watford City gehört, sind durch den 232 km langen Maah Daah Hey Trail verbunden, den man zu Fuß, per Rad oder auf dem Pferderücken erkunden kann. Nicht verpassen solltet man bei der Gelegenheit das sogenannte Pitchfork Steak Fondue in Medora (Heugabel inklusive!) und das jeden Abend aufgeführte Medora Musical.

Theodor Roosevelt Nationalpark
@NPS/Janice Shanks

Mit atemberaubenden Panoramen wie dem Painted Canyon halten höchstens noch die unter dem endlosen blauen Himmel grasenden Bisons mit.

 

Utah – Grand Staircase-Escalante National Monument

Grand Staircase Escalante

Lust auf ein echtes Abenteuer? Dann bist Du hier richtig. Das Grand Staircase-Escalante National Monument in Utah ist ein Traum für Abenteuerlustige und Naturliebhaber. Mit seinen beeindruckenden Slot Canyons, Tafelbergen, Sandsteinformationen und weiten Wüstenlandschaften ist es ein Paradies für Wanderer, Fotografen und Outdoor-Enthusiasten.

Das Grand Staircase Escalante National Monument erstreckt sich über eine Fläche von 7.689 qkm und ist aktuell das größte seiner Art im Kernland der USA, in weitgehend straßenloser Wildnis im südlichen Teil Utahs. Das Monument hat seinen Namen von den abgelegenen Escalante Canyons und einer Reihe riesiger Plateaus, die wie eine gigantische Treppe zwischen Bryce Canyon und Zion Nationalpark abfallen.

Grand Staircase liegt im Süden Utahs, etwa 290 Highway-Meilen südlich von Salt Lake City oder 250 Meilen östlich von Las Vegas. Zwei asphaltierte Straßen erschließen das Monument: Highway 89 im Süden und Highway 12 im Norden. Highway 12, auch als „Scenic Byway“ bekannt, führt direkt durch die Region und ist selbst schon ein Highlight.  Das Monument ist abgelegen, und fast alle Straßen im Naturschutzgebiet sind primitiv. Die sogenannten „dirt roads“ dürfen mit einem normalen Mietwagen oder einem gemieteten Wohnmobil in der Regel nicht befahren werden und können häufig auch nicht befahren werden. Vor allem nach Regenfällen weichen die Straßen auf oder stehen mitunter gar komplett unter Wasser, so dass an ein Weiterkommen nicht zu denken ist.  Es bietet sich also an, ein Auto mit Allradantrieb (ein 4WD, Four Wheel Drive) sowie mit high clearance, die für einen ausreichenden Abstand zwischen Fahrzeugunterboden und Straße sorgt, anzumieten. Bei Abholung des Mietwagens unbedingt sicherstellen, dass das Fahrzeug in gutem Zustand und für Notfälle ausreichend ausgerüstet ist. Bitte beachten, dass das Fahren abseits der Straßen verboten ist. Eine gute Straßenkarte, die gut lesbar und verständlich ist, ist unerlässlich. Navis sind in dieser Gegend eher nutzlos. Zeit, Schwierigkeitsgrad der Strecke und Entfernungen sollten großzügig eingeplant werden. Ganz wichtig: ausreichend Wasser mitnehmen!

Grand Staircase ist eine herausragende biologische Ressource, die sich über fünf Lebenszonen erstreckt – von der tief liegenden Wüste bis zum Nadelwald. Tief in dieser weiten und kargen Landschaft kamen die Anasazi- und Fremont-Kulturen in der Zeit von 950 bis 1100 n. Chr. in Kontakt und hinterließen Felskunsttafeln, Siedlungsplätze, Lager und Kornspeicher. Noch weiter zurück in der Zeit haben Ausgrabungen von Fossilien mehr Informationen über den Wandel des Ökosystems am Ende der Dinosaurier-Ära erbracht als an jedem anderen Ort der Welt.  Die Größe, die Ressourcen und der abgelegene Charakter des Monuments bieten Geologen, Paläontologen, Archäologen, Historikern und Biologen außergewöhnliche Möglichkeiten für wissenschaftliche Forschung, Bildung und Erkundung. Dieses unberührte Naturgebiet ist nach wie vor ein Grenzgebiet mit unzähligen Möglichkeiten für ruhige Erholung und Einsamkeit.

Lower Calf Creek Falls
@James Marvin Phelps

Zu den interessantesten Erlebnissen gehören die Upper und Lower Calf Creek Falls. Eine Wanderung zu den malerischen Lower Calf Creek Falls mit einem kleinen Pool sind es vom Trailhead am Calf Creek Campground ca. 5 km auf einem gut machbaren Weg. Sie bieten eine herrliche Abkühlung. Die oberen Wasserfälle sind trotz halb so langer Strecke deutlich schwieriger zu erreichen.

Eine längere, mehrtägige Wanderung bietet der Coyote Gulch mit natürlichen Steinbögen, Wasserläufen und atemberaubenden Ausblicken. Slot Canyons sind eine aufregende Herausforderung. Spooky und Peek-a-Boo Gulch sind zwei enge, faszinierende Slot Canyons, die perfekt für Abenteuer sind. Sie bieten eine Kombination aus Klettern, Kriechen und Staunen. Zebra Slot Canyon ist ein weiterer bekannter, farbenfroher Slot Canyon, der spektakuläre Fotos liefert.

Grand Staircase wird durch den Paria River durchschnitten, der zusammen mit seinen Zuflüssen die Landschaft vielfach durchtrennt. Weiter nach Osten schließt sich an die Grand Staircase das Kaiparowits-Plateau an, die trockenste und unwirtlichste Region des Monuments.

Tipps für den Trip:
  • Permits: Für einige Gebiete (wie Coyote Gulch) benötigt man eine Erlaubnis. Informiere Dich im Voraus auf der Website des Bureau of Land Management (BLM).
  • Ausrüstung: Ausreichend Wasser, Sonnenschutz, Wanderstöcke und GPS oder Offline-Karten – Handyempfang ist oft schlecht.
  • Respektiere die Natur: Das Gebiet ist empfindlich, also bleib auf markierten Wegen und hinterlasse keinen Müll.

 

West Texas

West Texas Big Bend

In der Zeit der Grenzgebiete war Texas westlich des Pecos River der Inbegriff des Wilden Westens. Ein Image, das später durch Filmklassiker wie „Der schwarze Falke“, „Giganten“ und „No Country For Old Men“ untermauert wurde.

West Texas ist bekannt für seine trockene Wüstenlandschaft und weiten Ebenen. Heiße Sommer und milde bis kühle Winter prägen das Klima. Die weitläufige Region ist immer noch dünn besiedelt und beherbergt weite offene Flächen und einige der wildesten Nationalparks des Landes: Big Bend und Guadalupe Mountains.

Big Bend

Der Big Bend Nationalpark liegt an der Grenze zu Mexiko entlang des Rio Grande. Mit etwa 3.200 Quadratkilometern ist er einer der größten Nationalparks in den USA. Bekannt ist der Park hauptsächlich für seine beeindruckenden Wüstenlandschaften, tiefen Canyons und das Chisos-Gebirge. Außerdem beherbert der Nationalpark eine einzigartige Vielfalt an Pflanzen und Tieren, darunter Wüstenvegetation, Saguaro-Kakteen, Kojoten und Schwarzbären.

Big Bend bietet eine Vielzahl an Aktivitäten, wie Wandern, Camping, Vogelbeobachtung, Kanufahren auf dem Rio Grande und Sternbeobachtung. Es empfiehlt sich, mindestens eine Übernachtung in der Lodge.

Big Bend verfügt über eine weitere Besonderheit: Der Park ist eine der dunkelsten Regionen in den USA und ein Paradies für Astronomie-Enthusiasten.

Guadalupe Mountains

Der Guadalupe Mountains Nationalpark ist die Heimat des Guadalupe Peak, des höchsten Punktes in Texas mit 2.667 Metern. Die Landschaft umfasst steile Berggipfel, tiefe Canyons und Wüstengebiete. Der Park bietet zahlreiche Wanderwege, darunter den beliebten Guadalupe Peak Trail. Neben den tollen Berglandschaften bietet der Park Lebensräume für Wüstenpflanzen wie Agaven, sowie Tiere wie Pumas und Weißwedelhirsche. Die Berge sind reich an Geschichte, einschließlich fossiler Riffe.

10 Reiseziele unterm Radar

 

In der Geisterstadt Terlingua findet jedes Jahr ein großes Chili-Cookoff statt. In Fort Davis hingegen ist ein historischer US-Kavallerieposten erhalten, und Marfa bietet Hollywood-Geschichte, ausgefallene Kunst und die geheimnisvollen „Marfa Lights“ aus der UFO-Geschichte.

Die reiche Kulturgeschichte von West Texas ist stark beeinflusst von den indigenen Stämmen, spanischen Missionen und der Cowboy-Kultur.

Photos: Travel Alaska;  AZ Tourism Office; Hawaii Tourism Authority; NPS; Visit Big Bend; Visit SLOCAL;


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